Meine Gastfamilie in Yokohama

Die Familie ist so putzig!

Ich wurde mitten in der Nacht von ihm, einem Norweger, vom Flughafen abgeholt. Er musste leider mehr als 1 1/2 Stunden warten, da es an den Immigrantionsschaltern für mittlere bis längere Aufenthalte in Japan etwas chaotisch zuging. Ich hab leider auch keine der Anweisungen des Flughafenpersonals verstanden, da sie unglaublich schnell auf japanisch und chinesisch Anweisungen gegeben haben. Hab ich mich gefühlt wie ein riesiger europäischer Leuchtturm? Vielleicht. 

An meinem ersten ganzen Tag in Yokohama hat sie mir, zusammen mit der 6 jährigen Tochter, die noch ziemlich schüchtern war, alles mögliche gezeigt und erklärt. Danach bin ich mit der U-Bahn zur Yokohama Central Station gefahren und war komplett verloren. 

Ich hab mich so oft verlaufen, das glaubt ihr nicht. Gut, dass es auch noch 28°C und eine Luftfeuchtigkeit von 80% hatte. Der eigentliche Grund, warum uch überhaupt zur Central Station gefahren bin, war der Bic Camera Laden, in dem ich eine Sim-Karte bekommen habe, was auch wieder eine Herausforderung war, da ich nur minimal von dem verstanden habe, was der Verkäufer gesagt hat, und er leider überhaupt kein Englisch gekonnt hat. Google Übersetzer war unser bester Freund. Ich war ungefähr 2 Stunden in diesem Laden, hatte dann aber endlich eine Sim-Karte und somit Google maps

Dass mir Google maps mit keinerlei Orientierung trotzdem nicht viel bringt, hab ich am Samstag in Chinatown, der größten in ganz Japan, rausgefunden. Mein eigentliches Ziel an dem Tag war es einen Job zu finden. Ich hatte mir einige Hostels dazu vorher angesehen und diese dann auch besucht, was nicht so wirklich erfolgreich war. Kurz bevor ich abends um 7 nach stundenlangem Laufen aufgeben wollte, ist mir noch ein Guesthouse eingefallen, dass mitten in Chinatown liegt, das ich noch nicht besucht hatte. Dort habe ich jetzt auch einen Job als freiwillige Helferin, die einen Schlafplatz und ein Abendessen als Bezahlung bekommt. Ich bin schon gespannt! 

Am Sonntag gab es dann pancakes zum Frühstück und ich war mit ihr in einem buddhistischen Tempel bei einer traditionellen Zeremonie zur Reinigung, die nur einemal im Jahr abgehalten wird. Es war sehr interessant! Danach hat sie mir noch in Chinatown ein paar interessante Restaurants gezeigt, in denen ich als Vegetarier auch was zu essen bekomme, und wir waren Udon essen, da ich mich am Vortag nicht getraut habe, etwas zu bestellen, da mein japanisch nicht so gut ist. Den Rest des Tages habe ich eigentlich nur noch mit der Tochter Brettspiele gespielt und wir waren gemeinsam am Abend indisch essen. 

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Meine erste Arbeitsstelle im Baboo Guesthouse

Heute wird mein erster Arbeitstag sein. Ich freue mich schon!

Es war ein bisschen arg planlos, weil der, der mir gezeigt hat, wie alles funktioniert, spricht nur japanisch und ich kann es nur ein bisschen verstehen. Also war das ein wenig problematisch und ich hab mich ein bisschen wie Falschgeld gefühlt, aber das wird bestimmt besser mit der Zeit. 

Dann kam heute der zweite Schock: Ich war einkaufen. Mein Vegetarierdasein scheint komplizierter zu werden, als bisher gedacht. Natürlich weiß ich was Fleisch heißt auf japanisch und ich könnte es auch lesen, wenn alles in Hiragana geschrieben wäre, nur ist ALLES mit Kanji-Zeichen geschrieben (Kanji ist sie japanisierte Form der chinesischen Schriftzeichen). Das war echt blöd und ich war ein bisschen am verzweifeln :( Letztendlich hab ich Tomatensauce gefunden und war richtig froh darüber! 


UPDATE

Meine Arbeit ist total einfach: ich muss nur aufräumen und putzen. Das ist alles.

Mein derzeitiges Problem ist, dass ich meinen Wecker jeden Tag gekonnt ignoriere oder einfach vergesse mir einen zu stellen und deswegen bis nachmittags schlafe. Stupid me! Dadurch verpenne ich soll viel...

Ich bleibe halt auch immer Ewigkeiten wach, weil in der Bar, die zu dem Guesthouse dazu gehört, immer bis nach Mitternacht was los ist. 

Das Bild ist von der Webseite
Das Bild ist von der Webseite

Der Taifun Hagibis


Das war für mich das erste Erlebnis dieser Art! Ich möchte nicht sage, dass ich gespannt darauf war, weil man nicht gespannt auf eine Naturkatastrophe sein sollte, aber nervös war ich schon. Deswegen habe ich mich auch über Taifun in Japan informiert und je mehr ich gelesen habe, desto mehr Angst hab ich bekommen. Das war der stärkste Taifun, den Japan seit 60 Jahren erlebt hat! Eigentlich sollte der Taifun Kurs auf Tokyo und Umgebung (Yokohama ist quasi an Tokyo hin gewachsen) nehmen, was er dann aber, Gott sei Dank, doch nicht getan hat! Er hat ein bisschen abgedreht, dafür aber Saitama komplett erwischt :(

Ich hoffe, dass sich die betroffenen Gegenden bald erholt haben und dass ich sowas nicht nochmal erleben muss. 

Während ich auf den Taifun "gewartet" (ich saß nur im Guesthouse und hab einen Anime geschaut zur Ablenkung) habe, gab es auch ein kleines Erdbeben, was sich irgendwie surreal angefühlt hat.


Ein Ausflug nach Kamakura


Auch Tage später denke ich noch an die Stadt Kamakura.

Obwohl das Wetter anfangs echt nicht gut war, ich musste so nen blöden Wegwerfregenschirm kaufen, war der Tag dafür umso schöner!

Man könnte den Tag in einem Wort zusammenfassen: Tempel. Das war alles, was ich gemacht habe.

Der erste Tempel heißt Kotoku-in und ist auch bekannt als "großer Buddah". Die Statue ist circa 36m hoch und nachdem gerade Nebensaison ist, war auch nicht viel los. Toll zum Bilder machen. Es war nur laut, da eine Schulklasse da war, die exakt die selbe Tempel-Route gemacht hat, wie ich. Ohne Witz, bei jedem Tempel habe ich diese Klasse getroffen!

Den zweiten Tempel fand ich bisher am beeindruckendsten. Er heißt Hase-dera und ist eher wie ein Garten angelegt. Ich war hier ungefähr 2 Stunden, da die Stimmung einfach so toll war!

Danach ging es zum Meigetsu-in, den ich leider nicht so beeindruckend, wie auf den Bildern, fand. Ich musste leider im Nachhinein herausfinden, dass ein Großteil des Tempelgeländes gesperrt war, aufgrund des Taifuns. 

Den letzten Tempel, den ich besucht habe, heißt Kencho-ji. Ein sehr beeindruckender, unglaublich alter Tempel. Er ist der erste der 5 großen Zen-Tempel in Kamakura und beherbergt auch heute noch eine Schule für Zen-Mönche. 

Nach meinen ganzen Tempelbesichtigungen bin ich noch zu einem Schrein im Herzen Kamakuras gelaufen, der super schön beleuchtet war. 

Zum krönenden Abschluss des Tages habe ich ein Vermögen dafür gezahlt, dass ich mit dem Aufzug in den 69. Stock des Landmark Towers in Yokohama fahren durfte. Anfangs war ich skeptisch ob sich das Geld wirklich lohnt, aber es war bombastisch! Ich hätte Stunden dort bleiben und die Skyline Yokohamas und ein bisschen auch die der angrenzenden Stadt Tokyo beobachten zu können! 

Zusammengefasst: es war ein wunderschöner Tag :) 


Die Skyline Yokohamas
Die Skyline Yokohamas

Ein Ausflug nach Atami und Ito


Atami ist ein sehr touristischer Ort, der bekannt ist für seine heißen Quellen. Ich habe mit ein paar Menschen hier im Baboo House gesprochen und bekam den Tipp in das eher weniger bekannte Ito zu fahren, um dort die heißen Quellen zu genießen. Also tat ich das auch.

Mein Weg dort hin hat Ewigkeiten gedauert, aber das war es wert. 

Da ich in dem Guesthouse, das ich gebucht hatte, erst ab 3 Uhr einchecken durfte, beschloss ich in Atami auszusteigen und den Vormittag dort zu verbringen.

Ich habe mich leider nicht so recht davor informiert, was man alles in Atami machen kann, weswegen meine Entscheidung in das Kunstmuseum MOA zu gehen auch recht spontan warDas Museumsgebäude und der Garten an sich waren schon echt toll. Das MOA beinhaltet viele japanischer Kunstwerke. Da ich mich leider aber nur mit europäischer Kunst ein wenig auskenne, war ich nicht so sehr beeindruckt, wie die japanischen Besucher. Trotzdem war es echt toll. Das schönste an dem Museum war definitiv der japanische Garten.

Danach bin ich mit dem Bus zu der Burg in Atami gefahren, die leider gerade renoviert wird. Also habe ich nur die Aussicht genossen und bin zum Bahnhof zurückgekehrt, um mit dem Zug weiter nach Ito zu fahren.

In Ito angekommen habe ich eingecheckt und bin sofort in das private Onsen (so werden die heißen Quellen genannt) gegangen. Der Abend war sehr entspannt. Da ich die einzige Frau war, die ein Bett im Dorm Room gebucht hatte, hatte ich sowohl im Zimmer als auch im Onsen sehr viel Platz. Lucky me!

Am nächsten Morgen bin ich dann noch einmal in das Onsen gegangen, habe mich über den gratis Kaffee und die Marmelade, die hier einfach unglaublich teuer ist, gefreut und bin wieder zurück nach Yokohama gefahren.

Ich werde definitiv wieder in ein Onsen gehen, so viel steht fest.

Leider habe ich solche Müllberge sowohl am Strand von Atami als auch an dem von Ito gesehen.
Leider habe ich solche Müllberge sowohl am Strand von Atami als auch an dem von Ito gesehen.

Der Sankei-en Garten


Gerade sitze ich in einem kleinen Imbiss, esse Odango (japanische Reisbällchen, deren Überzug man sich aussuchen kann) und trinke grünen Tee dazu und freue mich, wie friedlich es hier ist. Japanische Gärten sind zuhause schon echt schön, aber hier...

Ich muss glaube nicht mehr dazu sagen, seht einfach selbst. 

Ein sehr anstrengender Tag in Tokyo


Man kann diesen Tag ganz einfach zusammenfassen: es war richtig anstrengend. Ich bin den ganzen Tag durch Tokyo gelaufen, um mir selbst einen Job zu organisieren. Ich dachte, dass es einfach wäre in Sprachcafes anzufragen, ob sie Hilfe bräuchten. Pustekuchen. Es hat sich herausgestellt, dass das nicht stimmt. 

Obwohl ich alles mit der U-Bahn gefahren bin, bin ich letztendlich doch 20 Kilometer gelaufen und ich weiß nicht, wie das passiert ist. Ich war gefühlt überall in Tokyo. In jedem bekannten Viertel. Ich habe mir extra eine Liste geschrieben mit den Adressen der Sprachcafes und welche U-Bahnlinie ich nehme muss und an welchem Ausgang ich die Station verlassen muss, denn glaubt mir, das ist das komplizierteste an den öffentlichen Verkehrsmitteln hier.

Zwei der Cafés, die ich mir ausgesucht hatte, wäre gar nicht erst offen obwohl im Internet und an deren Eingangstüren stand, dass sie eigentlich geöffnet haben. 

Ein Café wollte meinen Lebenslauf und ein mögliches Datum für ein Jobinterview, die haben sich nur nicht mehr gemeldet, wie ungefähr alle Stellen die ich angeschrieben habe. Ein anderes Café hat mich gleich wieder weiter geschickt, da sie "bereits genug Deutsche in ihrem Café haben". Sehr höflich war das nicht... 

Am Abend bin ich leider in die riesige Halloweenfeier in Shibuya geraten. Und mit riesig meine ich wirklich riesig. Man konnte sich nicht einmal um die eigene Achse drehen. Es war so voll, dass ich ein bisschen angefangen habe Panik zu bekommen. Zum Glück habe ich in der U-Bahnstation einen gleichaltrigen Japaner kennengelernt, der much dann tatsächlich bis nach Yokohama gebracht hat. Ich glaube, ich tat ihm echt leid, weil ich stand komplett verloren und kurz vor einem kleinen Nervenzusammenbruch in der Station und wusste nicht wohin ich muss. Er hat mir wirklich geholfen! 

Um wieder auf das Thema "Jobsuche" zu kommen, irgendwann war ich einfach nur frustriert. Ich habe so viele Bewerbungen abgeschickt und keiner hat jemals geantwortet

Ich habe aber nicht aufgegeben und mich weiter für Arbeitsstellen beworben. Und letztendlich bekam ich, nach einem richtig netten Bewerbungsgespräch, auch eine Zusage. Endlich! 

Jetzt arbeite ich in Tokyo als Freiwillige das für das "Japan Cat Network" und kümmere mich um ausgesetzte Katzen und auch zwei Hunde. 

Halloween in Shibuya...
Halloween in Shibuya...